Mittwoch, 21. November 2012

Von Fischers Fritz nach Woodstock.

Heute war ich beim Discounter meines Vertrauens, der niemals im Leben nicht seine Mitarbeiter in irgendeiner Form überwachen oder für sonstwelche Skandale sorgen würde. Ich blieb an der Tiefkühltheke stehen, der Blick schweifte über die Auslage und blieb hängen an einer Packung tiefgefrorener Fischfrikadellen im Viererpack. Die Sorte von Fischfrikadellen, die wahrscheinlich nicht das kleinste bisschen richtigen echten Fisch enthalten (so ähnlich, wie die billigen Thun"fisch"pizzen). Spontan überkam mich warum auch immer die Kauflust.

Was verwirrend ist, da ich nämlich gar keinen Fisch esse. Alle Jubeljahre mal, dann in etwa, wenn mein Geburtstag und Ostern auf einen Tag fallen, was in meinem Leben bisher exakt EIN Mal passiert ist. Kurioserweise lag an diesem Tag zusätzlich auch noch Schnee und meine Oma hat unbemalte Eier im Garten versteckt. Knaller!.

Da stand ich und schaute mir die Packung Tiefkühl"fisch"frikadellen interessiert von allen Seiten an. "Es muss die Werbung sein" dachte ich mir, "runtergesetzt sind die, von 1,39 €uro auf 0,99 €uro, das sind nicht mal ein Viertel€uro pro Tiefkühl"fisch"frikadelle, da muss man doch zugreifen, selbst, wenn man das Zeug überhaupt nicht isst, ergo nicht braucht. An sowas kann doch kein Mensch vorbeigehen!"

Und dann.

Mein Blick fällt auf ein klitzekleines Feld, dessen Inschrift mich bisher noch nie auch nur ansatzweise gejuckt hat,  in ihm steht in Anführungszeichen und Kursivdruck

"Fangart: Schleppnetz"

...

Fünf Sekunden und ein energisches Kopfschütteln später sind die Tiefkühl"fisch"frikadellen zurück bei ihren tiefgefrorenen Leidensgenossen und -genossinnen gelandet und ich entferne mich in Richtung der Frischfleischtheke. Cordon Bleu wird nicht mit dem Schleppnetz gefangen.

Ich bin auf dem besten Weg zum Hippie. Ich geh jetzt einen Baum umarmen.

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